Pflegehilfsmittel und andere wichtige Hilfsmittel zum Ausgleich bei Einschränkungen

Gerade im Alter können sich verschiedene Beeinträchtigungen einstellen, die den Betroffenen zu schaffen machen. Mehr und mehr wird das selbständige Handeln im Alltag begrenzt und das soziale Leben eingeschränkt. Jedoch gibt es für jede Beeinträchtigung auch diverse Hilfsmittel, die wieder einen Ausgleich schaffen, so dass Betroffenen ihren Alltag selbstständig bewältigen können.
Hilfsmittel sind ganz einfach Geräte oder Gegenstände, die die Menschen dabei unterstützen, sich wieder ganz normal in ihrem Alltag bewegen zu können. Dazu gehören Pflegehilfsmittel, Alltagshilfen, technische, medizinische und orthopädische Hilfsmittel, die auch von Kranken- oder Pflegekassen bezahlt oder bezuschusst werden.
Ganz wichtig dabei sind die Hilfsmittel zum Sehen, Hören und Sprechen. Beeinträchtigungen in diesem Bereich erschweren den Betroffenen die Teilnahme am sozialen Leben. Auch diese Hilfsmittel geben ein Stück Eigenständigkeit zurück.

Hilfsmittel zum Sehen

Neben Brille und Kontaktlinsen haben ältere Menschen noch viele verschiedene andere Möglichkeiten, ihre Sehschwäche auszugleichen. Sie können zum Beispiel mit vergrößernden Sehhilfen ihr Lesevermögen nahezu uneingeschränkt erhalten. Zu diesen Sehhilfen gehören Lupen, Lupenbrillen und Fernrohrbrillen. Lupen gibt es als Stand-, Aufsetz-, Hand- und Umhängelupen und auch als elektronische Variante. Weitere Hilfen für das Lesen sind Vorlesegeräte oder Lesematerialen in Braille-Schrift.
Als Computerhilfsmittel lassen sich Screenreader oder Programme mit Sprachausgabe einsetzen. Bildschirmlesegeräte sind für Arbeiten am Computer geeignet. Sie besitzen eine Kamera, die das Geschehen am Computerbildschirm aufnimmt und auf einen Monitor überträgt. So kann am Computer sowohl gelesen als auch geschrieben werden.
Letztlich ist für gutes Lesen auch eine ausreichende Beleuchtung entscheidend. Blend- und flimmerfreie Arbeitsleuchten können hier Sehschärfe und Kontrastwahrnehmung verbessern.
Beim Schauen in die Weite sind es die bekannten Fernrohre, Monokulare und Ferngläser, die trotz Sehbeeinträchtigung auch Details in entfernter Umgebung erkennbar werden lassen.
Geräte für den täglichen Bedarf sollten auf ihren Tasten, Displays oder Skalen möglichst große Zeichen mit guten Kontrasten haben. Weitere Hilfen, die den Alltag erleichtern sind Produkterkennungsgeräte, Markierungs- und Erkennungsgeräte und Farberkennungsgeräte.

Hilfsmittel zum Hören

Neben dem Sehen zählt das Hören zu den wichtigsten menschlichen Sinnesleistungen. Wer nur noch unvollständig mitbekommt, was in seiner Umgebung gesprochen wird, wird sich immer mehr zurückziehen und weniger aktiv am sozialen Leben teilnehmen. So könnte den Menschen mit Hörbeeinträchtigung die emotionale und soziale Vereinsamung drohen.
Dabei gibt es heute technisch ausgefeilte Hörgeräte, die nahezu jedes Verständnisdefizit ausgleichen können. Sie sind fast winzig und können völlig unsichtbar im Ohr oder fast unsichtbar hinter dem Ohr getragen werden. Hörgeräte werden direkt an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst; ihre Anfertigung verläuft nach individuellen Vorgaben.
Sie bestehen aus Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher. Dabei nimmt das Mikrophon Geräusche aus der Umgebung auf, die vom Schallverstärker verstärkt werden. Der Lautsprecher schließlich strahlt die Geräusche dann in den Gehörgang ab.
Es gibt noch andere technische Hilfsmittel, die den Schwerhörigen das Alltagsleben erleichtern können. Weckhilfen und Türklingeln machen durch Lichtsignale auf sich aufmerksam; für das Telefon gibt es Verstärker, sodass das Gesagte gut verstanden werden kann.

Hilfsmittel zum Sprechen

Das Stimmvolumen kann sich mit zunehmendem Alter verringern. Grund dafür können zum einen die Stimmlippen sein, die sich nicht mehr richtig schließen können, weil sich die Elastizität verändert hat. Ein Grund für Sprechbeschwerden im Alter kann aber auch die mangelnde Übung sein. Wer als älterer Mensch alleine lebt, hat nicht mehr viele Ansprechpartner und so kann die Stimme zusehends verkümmern.
Auch die im Alter veränderte Körperhaltung kann zum Verlust von Stimmvolumen führen. Eine mehr gebeugte Haltung wirkt sich auf die Atemmuskulatur aus und macht diese weniger elastisch. Das wiederrum macht sich an der Stimme bemerkbar.
Als Stimm- oder Sprechhilfen können hier Sprach- oder Kommunikationsverstärker für Einzelpersonen eingesetzt werden, die das Stimmvolumen verstärken. Dabei nimmt ein Mikrofon die zu schwache Stimme auf, passt sie über einen Verstärker an und spielt sie über Lautsprecher oder Kopfhörer wieder ab. Das Ergebnis ist eine wieder „normale“, von allen hörbare Stimme in gewünschter Lautstärke.
Weitere unterstützende Hilfen sind Symboltafeln, Kommunikatoren oder eine Software für die Nahkommunikation. Mit bestimmten technischen Hilfsmitteln lassen sich auch Sprache und Sprechen trainieren.